Rückenschmerzen BWS
Es gibt verschiedene Arten von Rückenschmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule: dumpf, drückend, ziehend usw. Dieser Artikel kann helfen, die Ursache deiner Beschwerden zu finden.

- Autor: Nicole Odermatt
- Fachliche Prüfung: Cornelia Brückner
- Letzte Aktualisierung: 05.06.2022

Rückenschmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule (BWS) – Ursachen und Symptome
Einleitung

Rückenschmerzen sind zermürbend. Dachtest du auch schon, dass der Körper dir einen Streich spielt? Wie der Schreinermeister Eder, in dessen Werkstatt die unsichtbare Zeichentrickfigur Pumuckl Werkzeuge verschwinden oder herunterfallen lässt. 👨🦳🤸♀️ Natürlich nicht. Du bist nicht verrückt, denn es gibt einen Grund für deine Beschwerden im Bereich der Brustwirbelsäule. Einen ersten Anhaltspunkt bildet die Art des Schmerzes: dumpf, drückend, ziehend, bohrend, pochend, stechend, einschießend, plötzlich usw. Finde es hier heraus, indem du dich über Symptome und Ursachen von Schmerzen im oberen Rücken informierst. 🕵️♀️
1. Brustwirbelsäule – Schmerzen im oberen Rücken in Kürze
In diesem Artikel geht es um Schmerzen im oberen Rücken. Das ist der Bereich der Brustwirbelsäule, die durch Knochen, Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehnen stark mit dem Brustkorb verbunden ist. Störungen in diesem komplexen Gebilde können den gesamten Oberkörper beeinflussen. Den anatomischen Aufbau der Brustwirbelsäule kannst du im Artikel BWS-Syndrom nachlesen.
2. Symptome und Ursachen von Rückenschmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule
2.A. Ziehende, drückende oder dumpfe Schmerzen in der Brustwirbelsäule
Du verspürst ziehende, drückende und dumpfe Schmerzen in der Brustwirbelsäule? Fühlt sich die Wirbelsäule steif an? Vor allem am Morgen oder wenn du müde bist? Oder wenn du viel sitzt? Dann liegt es vielleicht an einer der folgenden Ursachen:
- ein Bandscheibenvorfall,
- ein BWS-Syndrom (Thorakalsyndrom),
- eine Osteochondrose,
- eine Skoliose (seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule),
- Morbus Scheuermann (eine Wachstumsstörung der Wirbelsäule),
- eine beginnende Parkinson-Krankheit,
- eine Depression.
Auch ein Facettensyndrom (Spondylarthrose) löst solche Rückenschmerzen aus. Diese Verschleißerscheinung kennt man auch als Facettengelenksarthrose. Wegen des abgenutzten Gelenkknorpels treffen die Knochen aufeinander. Dies löst besonders bei Belastung Rückenschmerzen aus. Im Liegen gehen sie weg. Die Beschwerden sich können bis in den Unterbauch, die Leiste und das Gesäß ausweiten.
2.B. Bohrende oder dumpfe Dauerschmerzen in oder neben der Wirbelsäule
Bohrende oder dumpfe Dauerschmerzen in oder neben der Wirbelsäule, kombiniert mit einem schneidenden Schmerz oder Taubheit neben der Wirbelsäule, können von diesen Erkrankungen stammen:
- blockierte Brustwirbel,
- Wirbelbruch (beispielsweise durch einen Unfall),
- Knochentumoren oder -metastasen in der Wirbelsäule oder
- Infektionen der Wirbelsäule (aufgrund Bakterien oder rheumatischer Krankheiten).
Charakteristisch ist dabei eine Besserung im Liegen. Weiter könnten deine Schmerzen von Osteoporose stammen. Dabei kommt es zu schwachen und brüchigen Knochen, die auch brechen können, ein sogenannter Wirbelkörperbruch. Frauen sind häufiger von Osteoporose betroffen als Männer. Sie führt oft zu heftigen Schmerzen, der Bildung eines Rundrückens und einer Verminderung der Körpergröße.
2.C. Einschießende, stechende oder ziehende Schmerzen neben der Wirbelsäule
Wenn eine Stelle neben der Wirbelsäule einschießend, stechend oder ziehend schmerzt, besonders wenn du dich bewegst oder einatmest, könnte es sich um Nervenschmerzen entlang der Zwischenrippennerven (Interkostalneuralgie) handeln.
2.D. Stechende Schmerzen
Eine Rippenfellentzündung (Pleuritis) äußert sich durch stechende Schmerzen über eine größere Fläche. Diese werden beim Einatmen schlimmer. Eine Pleuritis kann wegen einer Lungenentzündung auftreten.
2.E. Akute Rückenschmerzen mit Beklemmungsgefühl
Weitere mögliche Gründe für Rückenschmerzen im Brustwirbelbereich sind
- ein Herzinfarkt,
- eine Angina pectoris (Brust- oder Herzenge),
- eine Aortendissektion,
- eine Panikattacke oder
- eine dissoziative Störung.
Typisch dafür sind akute Rückenschmerzen mit Beklemmungsgefühl im Brustkorb. PatientInnen beschreiben das Gefühl, als hätten sie einen schweren Stein oder einen engen Reif im Brustkorb. Auch Schmerzen in der linken Schulter werden genannt. Als Auslöser gelten Kälte, Essen und Belastungen.
2.F. Akute Schmerzen neben der Wirbelsäule und Atemnot
Akute Schmerzen neben der Wirbelsäule, zusammen mit Atemnot und Husten, deuten auf einen Lungenkollaps (Pneumothorax) hin.
2.G. Schmerzen bei der unteren Brustwirbelsäule
Neben der unteren Brustwirbelsäule befindet sich der Zwölffingerdarm. Wenn es dich dort zwickt, leidest du möglicherweise an einem Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni). Nüchtern sind diese Schmerzen stärker, als wenn du etwas gegessen und getrunken hast.
3. Diagnose von BWS-Rückenschmerzen
Bei Rückenschmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule kommen sehr viele unterschiedliche Krankheiten infrage. Entsprechend bedarf es der passenden Behandlung. Wende dich je nach Dringlichkeit an folgende Einrichtungen:
- die Notaufnahme,
- das Krankenhaus oder
- die Hausarztpraxis.
Von dort wirst du an Fachpersonen der Orthopädie, Physiotherapie, Psychiatrie oder Psychotherapie weiterverwiesen. Sie befragen dich nach den Krankheitszeichen, untersuchen dich, stellen eine Diagnose und verschreiben die passende Behandlung.
Bereite dich vor, indem du beim Arzttermin folgende Fragen beantworten kannst:
- Wann haben die Schmerzen begonnen?
- Wo spürst du den Schmerz?
- Strahlt der Schmerz aus?
- Wie stark ist der Schmerz?
- Strahlt der Schmerz aus?
- Wie fühlt sich der Schmerz an? Stechend, ziehend, drückend, dumpf?
- Ist der Schmerz bewegungs- oder belastungsabhängig?
- Spürst du den Schmerz durchgehend?
- Hast du Blasen- oder Darmprobleme?
Nach der Befragung wirst du körperlich untersucht. Die Ärztin beurteilt
- deine Körperhaltung,
- die Beweglichkeit deiner Wirbelsäule,
- der Zustand der Muskeln (Aussehen, Stärke und Reflexe).
Darüber hinaus helfen weitere Tests, die Diagnose zu überprüfen:
- bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT, MRT und Myelografie,
- Ultraschall,
- Blutentnahmen oder
- Liquordiagnostik.
4. Die Behandlung von Beschwerden im oberen Rücken
Aufgrund der Diagnose bespricht der Arzt die passende Behandlung mit dir. Da hinter Schmerzen im oberen Rücken eine Vielzahl von Krankheiten stecken kann, fällt die Entscheidung zwischen gegensätzlichen Therapien wie
- Wärme- oder Kältebehandlung zur Schmerzlinderung,
- Muskelentspannung oder -stärkung,
- Elektrotherapie oder Krankengymnastik,
- konservative Therapie oder Operation.
Meist braucht es eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen. Zu Beginn darf die Symptomlinderung im Vordergrund stehen, damit du dich wieder bewegen kannst. Doch zu lange solltest du die Zeichen deines Körpers nicht ignorieren. Konzentriere dich besser auf die Bekämpfung der Ursachen.
5. BWS-Schmerzen vorbeugen
Raus aus dem Hamsterrad, lautet die Devise. Im Alltag prallen viele Ansprüche auf uns: Kinder, Partner, Arbeit, Freizeit … Es ist nicht leicht, alles unter einen Hut zu bringen und zugleich auf uns selbst und den Körper zu achten. Denn der Tag hat nur 24 Stunden.
Das kann einen schon stressen. Stress zu reduzieren bedeutet auch, an deinen Emotionen wie Wut und Angst zu arbeiten. Wie gehst du mit belastenden Situationen um? Indem du deine Reaktion im Griff hast, verminderst du die Ausschüttung von Stresshormonen, die deinen ganzen Körper anspannen. So kannst du Rückenschmerzen vorbeugen, die psychisch bedingt sind.
Eine aufrechte und selbstbewusste Körperhaltung für eine gesunde BWS fällt dir leichter, wenn du auf überschüssige Kilos verzichtest. Hast du dennoch ein paar oder ein paar viele Kilos zu viel, hast du es bestimmt schon am eigenen Leib erfahren: Eine kurzfristige Diät ist einfach einzuhalten, aber für eine nachhaltige Ernährungsumstellung braucht es mehr. Eine Ernährungsberatung unterstützt dich dabei, dranzubleiben.
Bring Bewegung in deinen Alltag! Suche den sportlichen Ausgleich, wenn du einen Bürojob hast. Und sorge für einen ergonomischen Arbeitsplatz – deinem Rücken zuliebe! Aber Achtung: Nicht alles, was als ergonomisch vemarktet wird, ist es auch. (Infos dazu findest du ebenfalls im Mitgliederbereich) Außerdem geht es auch ohne teures Stehpult. Es gibt zum Beispiel günstigere Varianten wie ein Aufsatz. Zudem ist Stehen nicht das Allheilmittel, sondern die regelmäßige Bewegung – den du beim Stehen eher erreichst.
Brauchst du Hilfe bei der Umsetzung? Konkrete Ideen für Büropausen und Erinnerungen? Das bekommst du in meinem Online-Mitgliederbereich, der extra für SitzkriegerInnen wie dich designt wurde.
Ich weiß genau, wie schwierig die Umsetzung dieser Tipps ist. Ich hatte vor meiner Selbstständigkeit ebenfalls einen Bürojob und bin oft daran verzweifelt, wie gesundheitsfeindlich die Umstände dabei sind. Aber resigniere nicht, denn du kannst mehr daran ändern, als du jetzt denkst.
Leider werden wir schon in der Schule dazu gebracht, schön brav still zu sitzen. Wir lernen, dass wir unsere Bedürfnisse unterdrücken müssen, um ins System zu passen. Doch viele unserer Bedürfnisse sind nicht lästig, sondern lebenswichtig.
Wenn unser Körper sich meldet, dann möchte er mit uns kommunizieren.
Das ist kein Schabernack à la Pumuckl. Ignorieren wir ihn, dann wird er lauter und warnt uns mit Schmerzen. Wie solche in der Brustwirbelsäule. Gesundbleiben bedeutet aus meiner Erfahrung, auf seinen Körper zu hören. Und dafür müssen uns manchmal etwas kindlicher verhalten: intuitiver, frecher und wilder. In diesem Sinne: Sei mehr wie Pumuckl!
Ich begleite dich als erfahrene Fitness Trainerin gerne auf der Entdeckungsreise zum Pumuckl in dir. Als ersten Schritt empfehle ich die Soforthilfe-Übungen für die Schultern und den Rücken. Du kannst sie täglich ausführen und tust deinem Körper mit wenig Aufwand etwas Gutes. Mit einem Klick kommst du deinem inneren Kind näher.
Solche Übungen und vieles mehr findest du in meinem Online-Mitgliederbereich. Das sagt Simone darüber:

Quellenverzeichnis
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